Nov 292016
 

Nur fünf goldgelbe Kondore schwebten am frühen Samstagnachmittag über dem Alstertal und landeten auf der zum Ü35-Showdown bereiten Lüttkoppel … angsterfüllt, sorgenvoll, schicksalsergeben und bereit, sich von den gierigen und kraftstrotzenden 10 OLD-BOYS-Adlern zerfleischen zu lassen.

Es sollte jedoch etwas anders kommen. Da waren keine majestätischen oder gar Angst einflößenden Adler zu sehen; eher glichen die OLD BOYS einer winzigen Kolonie Königspinguine: weder angriffslustig, noch verteidigungsfreudig; stattdessen herumstehend und interessiert beobachtend, was die fünf Kondore so mit all den herunterfallenden Sportgeräten anstellen können. Frei nach dem Motto „der frühe Vogel fängt den Wurm“ machten die Kondore schon in der Anfangsphase kein großes Federlesen; nach 9 Minuten stand es bereits 4:17. Nachdem in der Online-Gemeinde die ersten Tweets der Art „Sensation in der Hamburger Ü35-Liga“ um die Welt zwitscherten, und sich die OLD BOYS ob der hohen Fehleranzahl bereits gegenseitig wie die Rohrspatzen ausschimpften, sammelte Coach Trostmann seine Schar um sich, um gehörig im Stall auszumisten. Man hatte zeitweise den Eindruck, die OLD BOYS lägen tatsächlich noch in den Federn. Unter anderem „Nicht nur leise Rumpiepsen sollt Ihr in der Defense. Ich will Euch hören“, vernahmen die mitgereisten Fans, die ihre sicher gesetzt geglaubten Wetteinsätze bereits davonfliegen sahen.

Zur Halbzeit lag man immerhin nur noch 19:21 zurück. Aber für Coach Trostmann war das noch immer nicht das Gelbe vom Ei. Allein der seit Jahren berühmt-berüchtigte Litauen-Kondor Virgis Meiners hatte bereits zu diesem Zeitpunkt 14 der 21 Punkte aus allen nur möglichen Fluglagen im Nest der OLD BOYS platzieren können. Noch weitere beflügelnde Worte waren notwendig bis die OLD BOYS etwa Mitte des 3. Viertels endlich zu einem funktionierenden, agilen Schwarm von Amsel, Drossel, Fink und Star wurden. Erst in der letzten Runde drehten die OLD BOYS richtig auf; man konnte durchaus schon von Hühnerhabicht-Modus sprechen; dagegen die Kondore inzwischen schon etwas flügellahm (kein Wunder, nur zu fünft, und einer in Foultrouble). So konnten die OLD BOYS in den letzten 5 Minuten etwa ein Drittel ihrer Gesamtpunkte einnetzen. Endstand: 64:49.

Nichtsdestotrotz, Kondoren-Trainer Holger van Dahle hätte, trotz der Niederlage, seine wahre Freude an seinen tapferen, nie aufsteckenden Schützlingen gehabt, wäre er bei der samstäglichen Flugschau dabei gewesen. Unter den gegebenen Umständen konnten sie erhobenen Hauptes den Heimflug antreten.

So sah es der Gegner: „Slow-Ball zu Fünft

Stationen: 2:8 (5.min), 7:17 (10.), 9:17 (15.), 19:21 (20.), 30:26 (25.), 38:35 (30.), 44:40 (35.), 64:49 (40.).

Alle Viertel: 7:17, 12:4, 19:14, 26:14.

OLD BOYS auf der Koppel: Todde M. (14, 2/2, 0F), Jan B. (13, 3x3er, 4F), Götz P. (11, 1/2, 3F), Nommi (10, 1x3er, 3/4, 1F), Jonny Sch. (5, 1x3er, 0F), Stephan M. (4, 1F), Axel H. (2, 4F), Björn v.d.K. (2, 0F), Gunnar K. (2, 1F), Helge S. (2, 0/2, 3F), Martin T. (Coach).

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