Jan 232011
 

Die ersten Herren haben im Abstiegskampf der Hamburger Oberliga ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. Mit nur 7 Leuten gewann das Team von Coach Ulises Solorzano beim Serienmeister Rist Wedel mit 78:77 und findet damit wieder Anschluss an die Konkurrenten.

Dabei hatten die Vorzeichen gar nicht so gut ausgesehen. Nur 7 Mann standen Coach Solorzano zur Verfügung, darunter mit Butz und Germain zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft. Sie sollten ihre Sache ausgezeichnet machen.

Zwar trat auch Rist Wedel nicht in kompletter Besetzung an, doch ein schlagkräftiges Team stellten sie zur ungewohnten Vormittagszeit (!) auf jeden Fall auf die Beine.

Wir kamen gut in Spiel hinein, beherrschten erstaunlicherweise gut die Bretter (obwohl körperlich unterlegen) und trafen gut. Die Punkte des Gegners wurden dagegen hauptsächlich nach Fehlern von uns ermöglicht. Dies bedeutete eine 22:18 Führung nach 10 Minuten für uns.

Rist stellte anschließend auf eine Zonenverteidigung um, mit der wir lange Zeit nicht klar kamen. Trotzdem konnten wir Unzulänglichkeiten des Gegners immer wieder ausnutzen, oder einfach auch mal Undiszipliniertheiten wie die Bestrafung von technischen Fouls – dies führte dazu, dass wir die Führung weiter ausbauen konnten und mit 46:35 zur Halbzeit vorne lagen. Zeigt im übrigen auch, dass die WEdler insgesamt einfach relativ schwach verteidigten – uns war das aber recht…

Ins dritte Viertel kamen wir (mal wieder) nicht so gut rein. Center Daniel Musché, der den Wedlern immer wieder die Punkte einschenkte, kassierte in dieser Phase sein viertes Foul und musste erst einmal auf die Bank. Dort blieb er jedoch nur zwei Minuten, Coach Solorzano musste hier die Risikokarte spielen, um beim Rebound weiter Dominanz zu haben – das ging auch gut, Daniel kassierte tatsächlich kein weiteres Foul. Allerdings konnte Wedel nun doch leichter Punkte erzielen als vorher. In der Offensive ließ die Quote dann allerdings auch etwas nach, so dass wir nur neun Punkte machten und Wedel mit 60:55 in Front lag.

Es sah also wieder mal nach dem typischen Verlauf in Wedelspielen aus – gut gespielt, aber am Ende dann doch verloren. Doch diesmal nicht:

Im letzten Viertel herrschte reiner Kampf. Rist gelang es jedoch nie, sich deutlich abzusetzen, aber sie lagen die ganze Zeit mit 2-6 Punkten vorne. Als das Spiel dennoch so gut wie verloren schien, setzten wir die entscheidenden Nadelstiche jenseits der Dreipunktelinie – und sorgten für ausgeglichene Verhältnisse. Im Anschluss war es reine Nervensache. Der Spielfilm der letzten Sekunden:

20 Sekunden vor Schluss: Rist führt mit einem Punkt, wir spielen Stop the clock (Zuschauer erzählen, es war in dieser Phase laut…?), Rist trifft nur den ersten Freiwurf (2 Punkte vorn), verwirft den zweiten und foult beim Rebound Daniel

Daniel trifft einen Freiwurf – ein Punkt für Rist

Wir brauchen 10 Sekunden, um endlich die Uhr anhalten zu können. 2 Freiwürfe für Rist.

10 Sekunden vor Schluss: Rist verwirft beide Freiwürfe. Der Rebound landet bei uns. Der Ball wird nach vorne gedribbelt.

3 Sekunden vor Schluss: Niki zieht in die Nähe der Freiwurflinie und wirft. Der Ball tänzelt zweimal auf dem Ring und – fällt durch das Netz. 78:77, Riesenjubel, das Horn ertönt, wir haben gewonnen! Nein, noch nicht, denn es war nur das Signal für die Auszeit von Rist.

1,5 Sekunden vor Schluss: Rist dribbelt Richtung baseline, wirft, der Horn ertönt, diesmal ist es das Schlusssignal, der Ball fällt auf den Ring und dann aber daneben.

Nun aber wirklich riesiger Jubel bei uns. Ein Sieg mit wirklich kleiner Besetzung (vermutlich hätten damit die wenigsten gerechnet) und dann auch noch in Wedel – schöner geht es kaum.

Das sollte doch den notwendigen Push Richtung Klassenerhalt geben – gleich nächste Woche geht es zuhause gegen Bramfeld weiter.

Super Einsatz von allen sieben Beteiligten – und natürlich Coach Solorzano. Und Danny als Anfeuerer.

Die glorreichen Sieben: Daniel M. 39 (!) (und zwei fehlten noch…, 3 Dreier, 6/9 FW), Butz 14 (und diverse Rebounds in Offensive und Defensive), Niki 13 (2 Dreier, 3/ 4 FW – und am Ende ganz wichtige zwei Punkte…), Bio 8 (immer ruhig und opferte sich beim Stop the clock mit seinem fünften Foul), Daniel C 2 (und das Spiel die ganze Zeit koordiniert und angeleitet), Jan 1 (aber mit engagierter Defense und doch auch gestern schon gespielt), Germain 1 (gleichfalls gute Defense und vorne einige Fouls gezogen).

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