Okt 252009
 

Es ist geschafft – in einem nervenaufreibenden Spiel haben die 1. Herren den ersten Sieg in der Oberliga eingefahren und damit die Fahne für SCAL gegen BGW hochgehalten. Dabei genügte dem Team von Coach Solorzano letztlich ein grandioses zweites Viertel, aber auch die Power von der Küste Englands, um den Erfolg perfekt zu machen.

Das Spiel war nicht ganz alltäglich, was schon im Vorfeld zu sehen war. Immerhin 4 Spieler der 1. Herren selbst einige Zeit bei der BG Hamburg West gespielt. Geschenkt wurde sich trotzdem nichts, aber alles blieb im fairen Rahmen. Das Spiel begann mit hoher Intensität und sehr ausgewogen, beide Mannschaften hatten allerdings einige technische Fehler und Fehlwürfe in petto, so dass sich auch kein Team entscheidend absetzen konnte. 

Wir führten mit 14:10, mussten dann aber einen 7:0-Run der Gäste hinnehmen und das erste Viertel somit 14:17 verloren geben. Phasenweise wirkte unsere Offense ein wenig statisch – das sollte sich nun aber ändern. 

Ein Dreier von Luki zum 21:20 setzte den Startschuss für einen 6-minütigen Sturmlauf, in dem wir auf 42:26 davonzogen. Fastbreaks, Dreier, kluge Wurfauswahl und eine gute Verteidigung – es stimmte einfach alles. Zudem war der Guard der BG West bereits mit 4 Fouls vorbelastet. So hieß es zur Halbzeit 46:31 für uns – die Voraussetzungen für einen ruhigen Abend schienen gegeben zu sein. 

Wer uns kennt, weiß jedoch, dass nicht nur Karsten bei uns immer dabei ist (obwohl nicht auf dem Meldebogen stehend), sondern auch der selige Alfred Hitchcock mit uns einen Deal abgeschlossen hat, der da lautet: Man kann es immer spannend machen. 

Völlig unerklärlich bauten wir den Gegner wieder auf (oder zog der sich am Schopf selbst wieder nach oben?). Egal, jedenfalls wurden Dreier getroffen und unsere Verteidigung das ein oder andere Mal klassisch ausgespielt. Die Verunsicherung war eher bei uns, der Ball lief nicht mehr so flüssig, der Vorsprung schmolz (56:48 sechste Minute) – was war zu tun? 

Als Oberligamannschaft bekommt man ja vom Hamburger Verband bestimmte Auflagen – eine davon ist die gezielte Förderung von Jugendspielern. Gesagt, getan – Daniel M. hatte zwei Wochen hart in England im Jugendcamp trainiert. Neben zahlreichen Einblicken in die kulturellen Gegebenheiten Brightons stand offenbar das typisch britische Motto „hit and rush till you are bloody.

Und Daniel „la Poussé" hielt sich dran – kam im dritten Viertel von der Bank und lötete den sich die Augen reibenden Gästen („Wo kommt der denn her?“) erstmal zwei Körbe rein. Und auch der Rest legte nochmal nach, so dass wir immer noch mit 65:53 nach dem 3. Viertel führten. 

Und Daniel legte gleich nochmal vier Punkte nach – 69:53: Drops gelutscht? Mitnichten! Denn da ist ja immer noch der Hitchcock-Deal. Und der führte dazu, dass die BG West plötzlich aufdrehte und binnen einer Minute von 59:73 auf 67:73 verkürzen konnte. Und zudem Michi mit dem 5. Foul verloren. Zwei Minuten vor Schluss stand es sogar 74:77. Angst machte sich breit. Doch nicht bei Daniel: Nach dem Motto „Augen zu und durch“ legte er nochmals zwei Körbe nach, wo dem Betrachter von außen der Atem stockte. Selbiges passierte als Daniel das Motto des Trainingscamps wörtlich genommen hatte und heftig blutend den Platz verlassen musste. Mit einem Turban à la Dieter Hoeneß kam er wieder zurück und konnte sehen, dass die Gäste trotz allem nicht aufgaben. Sie verkürzten erneut auf 76:79 – aber dann entschieden wir das Spiel an der Freiwurflinie und in der Defensive und ließen nur noch einen Korb zu, so dass wir am Ende erleichtert ein 85:78 verbuchen konnten.

Ein ganz wichtiger Sieg, wenn man sieht, dass auch Ottensen sein erstes Spiel gewonnen hat und somit etliche Mannschaften unten eng zusammenstehen.

In der nächsten Woche geht es erneut zuhause gegen Billstedt in einem weiteren wichtigen Spiel um den Klassenerhalt ran. Fest steht aber, dass wir auch in Zukunft weiter Talente nach England schicken werden… 

Punkte: Luki 19 (3 Dreier, 4/6 FW), Michi 18 (8/11 FW), Daniel M./la Poussé 12, Tobi 12, Bio 8, Niels 4, Danny 4, Daniel C. 2, Jan 2, Niki 2, Dirk 2, Lars.


Bericht von Dirk Panten

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