Mrz 292009
 

In einem intensiven, spannenden und extrem umkämpften Spiel besiegen die 1. Herren im Spitzenspiel der Stadtliga West Tura Harksheide mit 74:61 und übernehmen damit die Tabellenführung (alle Fotos)

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Während die Damen bereits die Meisterschaft oben mit Sekt feiern konnten, hatten die Herren vor, in naher Zukunft ähnliches tun zu können. Erneut zu den Klängen von Hells Bells (man soll nicht mit erfolgreichen Traditionen brechen…) startete das warm-up, Startschuss zu einem unvergesslichem Spätnachmittagsprogramm, welches sogar Teile eines Krimis besaß, jedoch – wohl wegen des zu frühen Beginns – ohne Leichen, dafür aber mit ein paar Verletzten. Doch der Reihe nach…

DSC_6685axDa irgendwann die „Do or die“-Spiele einfach weniger werden, ist es um so spannender, wenn mal wieder eins anfällt. Und diese Partie SCAL gegen TURA war genau so eins. Die Ausgangslage: Wir liegen 2 Punkte hinter TURA, haben aber das Hinspiel gewonnen. Mit einem Sieg sind wir punktgleich und aufgrund des direkten Vergleichs vorne. So ein Spiel erfährt dann noch mal eine ganz andere Vorbereitung (eine Trainingseinheit mehr, 16 einsatzfähige Spieler, Aquirieren von Zuschauern etc.). Doch auch der Gegner hatte sich intensiv auf uns vorbereitet, denn zu fast jedem unserer vorigen Spiele waren „Spione“ aus Harksheide anwesend.

Die kannten dann natürlich unser Spiel: Dreier aus allen Lagen mit traumwandlerischer Sicherheit, blindes Verständnis der Laufwege aller Spieler untereinander, „one-touch-Basketball“ und ein Coach, der unaufgeregt, ja schon fast stoisch ruhig, auf der Bank sitzt.

Oder hab ich mich da gerade vertan? Egal, das Spiel startete wie es nicht besser hätte sein können. Distanzwurf von Lukas drin, beantwortet allerdings vom auffälligsten Harksheider Spieler mit einem Dreier – eine von zwei Harksheider Führungen im gesamten Spiel.

Danach übernahmen wir die Kontrolle über das Spiel, ohne TURA jedoch abschütteln zu können. Dafür trafen das Team von außen zu gut. Kurz vor Schluss des ersten Viertels stand es 17:17, ehe Danny in letzter Sekunde per „and one“ noch drei ganz wichtige Punkte beisteuern konnte.

Mit drei Körben in drei Minuten starteten wir ins nächste Viertel, da TURA aber gar keinen machte, bedeutete das mit 26:17 den bis dato größten Vorsprung. Anschließend taten wir uns vorne etwas schwerer, erzielten nur sehr schwer umkämpfte Punkte. TURA wurde in diesem Viertel nahezu ausschließlich von seinem besten Mann im Spiel gehalten, der dafür sorgte, dass der Vorsprung zur Halbzeit mit 39:29 eher moderat blieb. Trotzdem: Die Verteidigung stimmte weitgehend, die Offense war okay, so konnte es weitergehen.

Ging es aber nicht: Ein Korb von uns und dann lange Zeit erstmal nichts. Unverständlicherweise wurde das Spiel in der Offense komplett statisch und in der Verteidigung landeten immer mehr Rebounds beim Gegner oder es wurde nicht geholfen oder es wurden Dreier zugelassen. Dann verletzte sich mit Daniel auch noch einer von zwei Playmakern. Die Folge: Der Vorsprung schmolz immer weiter zusammen und ging sogar komplett verloren als Harksheide mit 50:49 in Führung ging. Das Spiel stand komplett auf der Kippe.

Was also tun? Der Coach dachte nach und besann sich auf seine noch auf der Bank sitzenden Geheimwaffen. Die erste hieß Henriques, der in letzter Sekunde des dritten Viertels mit schulmäßig von der Null-Grad-Position versenkten Distanzwurf (aus der ready position, fast so als wäre es im Training gewesen) die Führung auf 54:51 wieder herstellte.

Dasselbe wiederholte er zu Beginn des letzten Viertels, dann tat Danny (die zweite Geheimwaffe) dasselbe von der anderen Seite und schließlich rundete Olli dies mit einem Dreier, der zwischendurch fast die Hallendecke touchierte, ab, was einen Zwischenstand von 62:53 bedeutete. Dadurch wurde das vorher so statische Spiel wieder deutlich entspannter und erschwerte TURA die Verteidigung. TURA ließ sich aber trotzdem nicht abschrecken, ein Dreier im Gegenzug von ihrem besten Mann folgte.

DSC_6688xDann Korb von Danny, anschließend drei verwandelte Freiwürfe von Turas Nr. 15 (ich erwähnte ihn schon öfters, aber er machte einfach so viele Punkte) und es stand 64:49. Anschließend musste Lukas mit 5 Fouls raus – Daniel ging nochmal rein und brachte trotz Verletzung den Ball sicher nach vorne. Am Ende spielten wir das ganze dann souverän aus, hinten sicherten wir uns wieder die Rebounds und ließen nur noch zwei Freiwürfe zu. Abgerundet wurde der verdiente Sieg wieder mit einem Korb in der letzten Sekunde von Daniel Henriques zum Endstand von 74:61.

Festzuhalten bleibt eine außerordentlich geschlossene Mannschaftsleistung, die auch die Verletzungen von Chris (Cut überm Auge, spielte daher in der zweiten Halbzeit wie „Dieter Hoeneß light“ mit Tape über der Braue und Daniel sowie die 5 Fouls von Tobi und Lukas wegsteckte. Entsprechend zeigte sich dies auch in der Punkteverteilung.

DSC_6690xNoch ist es aber leider zu früh, vom Aufstieg zu sprechen, denn es steht noch am 26. April das Nachholspiel beim SC Rist Wedel an, welches es zu gewinnen gilt, um den 1. Platz zu sichern. Andererseits würden wir als zweites Leverkusen in die Geschichte eingehen und sicher möchte niemand als „Michael Kutzop“ von Alstertal verewigt bleiben. Daher müssen wir noch ein bisschen die Konzentration hochhalten und dieses Spiel gewinnen. Und nur deshalb, Ulises, war die Dusche nach dem Spiel auch nur mit Mineralwasser…

Herzlichen Dank an die zahlreich erschienenen Zuschauer, die richtig Stimmung gemacht haben und den Spaß zu spielen nochmal verdoppelt haben. Und an Bernd für die Bierflaschen mit dem Preisschild oben drauf.

Ich sitze gerade fast verzweifelt da und überlege, ob ich noch was vergessen habe. Mir fällt aber nichts mehr ein. Vielleicht noch eins: Wir können stolz sein – aber richtig stolz erst, wenn wir das letzte Spiel auch noch gewonnen haben. Und auf die Mannschaftsfeier freue ich mich jetzt schon.

Punkte: Michi 16 (6/9 FW), Lukas 13, Tobi 10, Daniel H. 9, Danny 7, Daniel C. 5, Bio 5, Olli 4 (1 Dreier), Papi 2 (1 Tip-In ), Malte 2, Chris 1, Dirk 

Für die 1. Herren – Dirk Panten

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